Page 12 - LogReal.Direkt_Ausgabe-3.2025
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Titelthema
All diese Aspekte zeigen ansatzweise die starken Digitalisierung
Spannungen zwischen dem urbanen und dem ländli- Die Digitalisierung erlaubt inzwischen an nahezu jedem
chen Leben auf. Ort die weltweite Kommunikation. Im ruralen Gebiet
gibt es sicherlich noch Ausbauprobleme und der Mobil-
Technologisch sind wir jedoch schon viel weiter und könn- funk-Empfang ist auch nicht flächendeckend – aber dank
ten einen Ausgleich der Lebensbedingungen umsetzen: des Sattelitensystems StarLink von SpaceX ist diese Lücke
heute geschlossen.
Logistik Mit der Digitalisierung ist das Arbeiten von jedem
Die logistischen Netzwerke erlauben inzwischen das Er- Ort der Welt möglich (Remote Working, eWorking),
reichen jedes noch so abgelegenen Ortes innerhalb kürzes- so auch im ruralen Bereich. Außerdem sind eSchooling,
ter Zeit, so dass rurale Bereiche faktisch keinen Nachteil eHealth, eCommerce, eNtertainment, eGovernment,
mehr aufweisen. eFitness, eSports und auch eAgricuture sowie eVoting
möglich.
Mit der Logistik und der Digitalisierung können
rurale Bereiche bereits heute gleichwertige Lebensbe-
dingungen aufweisen, vor allem dadurch, dass der Ar-
beits- und Lebensmittelpunkt der Menschen vor Ort den
weiteren Bereichen (Punkte 4–7) eine wirtschaftliche
Grundlage ermöglichen wurde, die derzeit selten gegeben
ist. Außerdem würden erhebliche Verkehre eingespart
werden können, die zu einer Entlastung des ÖPNV
führen würde und die Kritikpunkte des Punktes 2
relativieren. Ganz nebenbei würde die Wohnungsnot
in den urbanen Regionen abgebaut werden können
und es würden damit auch die sozialen Spannungen
dort vermindern werden können.
Was müsste sich ändern?
Unternehmen und Behörden müssten endlich
die Digitalisierung umsetzen und das vernetze
Arbeiten ermöglichen. Dies bedeutet auch eine
Modernisierung der Organisation und der
Betriebsabläufe, die letztlich schon seit Jahr-
zehnten überfällig sind. Investoren müssten
sich umorientieren. Investoren haben kein
Interesse an einer De-Urbanisierung der
Besitzstandswahrung wegen. Internationa-
le Investoren würden sich mit entsprechenden
Entwicklungen ebenfalls schwertun, weil die Investi-
tionsvolumen geringer werden würden und die Analyse
aufwendiger wird.
Aufbauend auf dem @RIWIS (Regionales Immo-
bilienwirtschaftliches Informationssystem) von Bulwien-
gesa und der Kategorisierung in A-Städte (wichtigste
deutsche Zentren mit nationaler und z.T. internationaler
Bedeutung; in allen Segmenten große, funktionsfähige
Illustration: © Roman – stock.adobe.com onaler Bedeutung), C-Städte (wichtige deutsche Städte
Märkte), B-Städte (Großstädte mit nationaler und regi-
mit regionaler und eingeschränkt nationaler Bedeutung,
mit wichtiger Ausstrahlung auf die umgebende Region)
und D-Städte (kleine, regional fokussierte Standorte mit
zentraler Funktion für ihr direktes Umland; geringeres
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