Page 9 - LogReal.Direkt_Ausgabe-5.2025
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Titelthema

           ihrer Existenz genauso populär wie das vor 18 Jahren er­  „Der Umbau der Renten­ und Sozialsysteme ist aufgrund
           fundene Smartphone werden, herrscht Uneinigkeit und  des demografischen Faktors ohnehin unabdingbar“, sagt
           häufig auch schlichtweg Ungläubigkeit. Ähnlich wie sich  Harald Müller, „die rasanten Fortschritte beim Einsatz
           kaum jemand ein Smartphone vor, sagen wir, 20 Jahren  Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt wird diese Ent­
           vorstellen konnte, ist heute die Vorstellung, dass tatsäch­  wicklung massiv beschleunigen. Daher ist es höchste Zeit,
           lich  Roboter  unterwegs  sind,  wie  man  sie  bislang  nur  dass sich nicht nur die Sozialpartner, sondern auch die
           aus Science­Fiction­Filmen kennt, schwer zu begreifen.“  Politik den damit verbundenen Herausforderungen stellt.“
           Immerhin: Ein knappes Drittel (30 Prozent) der von der
           Bonner Wirtschafts­Akademie und der Denkfabrik Dip­   Die BWA Akademie („Consulting, Coaching, Careers“) ist seit über
           lomatic Council befragten Arbeitgeber­ und Arbeitneh­  25 Jahren unter der Geschäftsführung von Harald Müller und
           mervertreter ist überzeugt, dass KI­Roboter künftig „so   Astrid Orthmann als Spezialist für Personalentwicklung, Out­
           selbstverständlich wie Smartphones“ werden.
                                                                 placement, Personalberatung und Training sowie für Arbeits­
                                                                 marktprogramme wie Beschäftigtentransfer erfolgreich. Die BWA
           KI mit Armen und Beinen im Arbeitsalltag
                                                                 versteht sich als neutraler Vermittler zwischen Arbeitgebern und
                                                                 Gewerkschaften zum Vorteil der Arbeitnehmer. Mithilfe der BWA
           Laut Studie gehen drei Viertel der Befragten davon aus,   haben mehr als zehntausend Arbeitnehmer eine neue berufliche
           dass die „KI mit Armen und Beinen“ künftig vor allem   Zukunft gefunden. Das Spektrum reicht von der Begleitung von
           in der Industrie zum Einsatz kommen wird. Als mögli­  Change Management­Prozessen über die Vermittlung und das
           che Einsatzgebiete werden genannt: Logistik und Sup­  Coaching von  Führungskräften bis  hin  zur Unterstützung  bei
           ply Chain Management (43 Prozent), Lager und Ma­      der Gründung eines eigenen Unternehmens. Harald Müller und
           terialhandhabung (42 Prozent), Wartung (37 Prozent),   Astrid Orthmann sind Mitglieder im Diplomatic Council, ei­
           Qualitätskontrolle (34 Prozent), Montage (29 Prozent),   nem Think Tank mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen.
           Facharbeiten (28 Prozent) und gefährliche Aufgaben (27   BWA­Gründer Harald Müller ist zudem Beiratsmitglied der Stif­
           Prozent) sowie Kleinserien­ und Einzelfertigung (24 Pro­  tung „Bildung und Beschäftigung“, die sich für die sozialverträg­
           zent). „Das Gros der Arbeitgeber­ und Arbeitnehmerver­  liche Bewältigung des wirtschaftlichen Strukturwandels einsetzt.
           treter traut der neuen Robotergeneration offenbar beina­
           he alles zu, wobei die zeitliche Einordnung offenbleibt“,   Das Diplomatic Council verbindet einen globalen Think­Tank,
           sagt Studienleiter Harald Müller. Er verweist darauf, dass   ein weltweites Business­Netzwerk und eine Charity Foundation
           58 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass der An­  in einer einzigartigen Organisation mit Beraterstatus bei den Ver­
           teil manueller Tätigkeiten, die die KI­Maschinen in der   einten Nationen. Die Mitglieder verbindet die feste Überzeugung,
           Industrie übernehmen werden, künftig auf bis zu 50 Pro­  dass eine florierende Wirtschaft ein wesentliches Fundament für
           zent ansteigen wird. Beinahe ein Drittel (32 Prozent) ist   Wohlstand und Frieden darstellt. Zum Mitgliederkreis gehören
           zudem fest überzeugt, dass die KI­Roboter auch im Büro   Diplomaten und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft.
           nützliche Tätigkeiten übernehmen werden.              Die BWA und Harald Müller in persona sind Mitglieder im Dip­
                                                                 lomatic Council.
           BWA­Geschäftsführer Harald Müller mahnt: „Die Studie
           zeigt, dass wir ein Zeitfenster von einigen Jahren haben, bis
           diese KI­Roboter­Revolution wirklich stattfinden wird.
           Diese Zeitspanne sollten Unternehmen und Gewerk­
           schaften gemeinsam nutzen, um sich über den Umgang                                                  Anzeige
           mit den Folgen dieser Entwicklung auf die Arbeitswelt zu
           verständigen.“ Der Chef der Bonner Wirtschafts­Akade­             D - 95 HOF
           mie sieht dabei keineswegs nur negative Auswirkungen,
           wie er betont: „KI und Robotik sind in vielerlei Hinsicht           Zentrallager
           gut geeignet, den Fachkräftemangel zumindest teilweise             4.500 m² - 24.500 m²
           auszugleichen.“ Diese Einschätzung teilen mehr als die
           Hälfte (54 Prozent) der befragten Arbeitnehmer­ und Ar­
           beitgebervertreter. Allerdings sei auch die Kehrseite der   West                          Ost
           Medaille unübersehbar. Dazu gehören laut Umfrage eine
           potenzielle Massenarbeitslosigkeit, wie ein knappes Vier­
           tel (23 Prozent) der Befragten befürchtet, und die starke
           Belastung der Renten­ und Sozialsysteme (17 Prozent).
                                                                                   Süd

                                                                                www.ltg.eu/hof
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