Von René Etzdorf (WISAG Sicherheit & Service)

Wer Logistik- oder Industrieimmobilien verantwortet, bewegt sich in einer komplexen Welt: große Flächen, dichte Betriebsabläufe, hohe Warenwerte, Leerstände – und ein wachsender Bedarf an Sicherheit. Zwischen Lager, Ladehof und Technikzentralen entstehen täglich neue Herausforderungen. Betreiber sichern heute nicht mehr nur Flächen, sondern ganze Prozesse und Vermögenswerte. Konventionelle Schutzkonzepte kommen dabei schnell an ihre Grenzen.
Drohnen (UAVs – unmanned aerial vehicles) und Roboter (UGVs – unmanned ground vehicles) setzen genau hier an. Sie übernehmen Aufgaben, die für Personal zeitintensiv oder riskant wären. Aus der Luft wie am Boden verschaffen sie Überblick, liefern verwertbare Daten und machen es möglich, früh auf Auffälligkeiten zu reagieren. Für Betreiber und Eigentümer entsteht so nicht nur ein höheres Sicherheitsniveau, sondern auch mehr Transparenz, Effizienz und Handlungsspielraum im Alltag.
Unten wie oben: alles im Blick

Drohnen patrouillieren weitläufige Areale schneller als jede Streife. Sie liefern hochauflösende Echtzeitbilder, registrieren Bewegungen zuverlässig und reagieren früh auf Auffälligkeiten. Mit Wärmebild- und Nachtsichttechnik ausgestattet überwachen sie Lagerflächen, Umschlagplätze und Außenbereiche – nahezu unabhängig von Licht und Wetter.
Am Boden übernehmen Roboter Aufgaben, die bislang Sicherheitskräften vorbehalten waren. Sie fahren autonome Routen, überwachen ihre Umgebung mit Kameras und Sensoren und reagieren gezielt auf Unregelmäßigkeiten. Erkennt ein Roboter eine verdächtige Bewegung oder eine unbefugte Person, meldet er sie sofort an die Leitstelle – und kann zusätzlich aktiv eingreifen, etwa durch Lautsprecheransprache.
Die automatisierten Einheiten ergänzen sich dabei ideal. Während die einen aus der Luft den Überblick behalten, schützen die anderen das Gelände. Gemeinsam schaffen sie ein Überwachungsnetz, das schnell, flexibel und präzise arbeitet und klassische Sicherheitsdienste ideal ergänzt: rund um die Uhr, ohne Pause oder Routinefehler. Ihre Daten fließen direkt in die Optimierung bestehender Schutzstrategien ein – und helfen gezielt, Sabotage, Einbruch und Industriespionage frühzeitig zu erkennen und wirksam zu verhindern.
Mehr als Sicherheit
Doch der Nutzen endet nicht bei der Sicherheit. Drohnen dokumentieren den Zustand von Dächern, Fassaden oder der Gebäudetechnik. Sie unterstützen etwa bei Inspektionen von Photovoltaikanlagen, bei Thermografiemessungen sowie bei der Analyse schwer erreichbarer Gebäudeteile. Auch Roboter sind vielseitig einsetzbar. Sie übernehmen Routineprüfungen von Hallen, Ladehöfen und technischen Anlagen. Dabei liefern sie kontinuierlich verwertbare Daten, die auch für das Facility Management hilfreich sind. Sowohl Drohnen als auch Roboter sind in der Lage Schäden oder Anomalien frühzeitig zu aufzuspüren, sodass Reparaturen erfolgen können, bevor größere Folgekosten entstehen.
Verlässlich in Gefahrenzonen
Gerade in Risikobereichen zeigen die automatisierten Systeme, was sie leisten können – etwa in Zonen mit hoher Temperatur, chemischen Stoffen oder komplexer Technik. Hier spielen Drohnen und Roboter ihre Stärken besonders aus. Erstere inspizieren Lagertanks, überfliegen Rohrleitungen und lokalisieren Störungen oder Leckagen – ohne dass sich Menschen Gefahren aussetzen müssen. Auch schwer zugängliche oder sicherheitskritische Bereiche lassen sich so regelmäßig überwachen und dokumentieren. Roboter übernehmen Kontrollgänge dort, wo Maschinenlaufzeiten, Stoffströme oder Umgebungsbedingungen einen höheren Schutzstandard verlangen.
Sicherheit wird skalierbar
Wenn Standorte wachsen, neue Anforderungen entstehen oder das Risikoprofil sich verändert, müssen Sicherheitslösungen mitziehen. Automatisierte Systeme wie Drohnen und Roboter bieten genau diese Flexibilität. Sie lassen sich anpassen, erweitern und gezielt in bestehende Strukturen integrieren – ohne Betriebsabläufe zu stören. Fortschritte bei Sensorik, Bildverarbeitung und Energieversorgung vergrößern dabei stetig ihr Einsatzspektrum – von der Perimetersicherung bis zur technischen Inspektion in Echtzeit. Damit entstehen neue Möglichkeiten, Risiken früh zu identifizieren und Prozesse dauerhaft resilient aufzustellen.
Auch die Einführung ist einfacher geworden. Viele Mitarbeitende sehen in der Technik keine Hürde mehr, sondern nehmen die Entlastung wahr– besonders dort, wo Risiken bestehen. Das steigert die Akzeptanz der smarten Systeme und erleichtert die Integration in bestehende Abläufe.
Sicherheit mit Weitblick
Wer Sicherheit heute neu denkt, setzt auf Technologien, die Risiken minimieren, Effizienz steigern und Werte sichern. Drohnen und Roboter sind dabei keine Zukunftsvision – sie sind längst Realität. Die Herausforderung liegt in ihrer intelligenten Integration in bestehende Konzepte. Schließlich schützen sie nicht nur Werte – sie schaffen auch neue Potenziale. Und wer hier vorausschauend handelt, verschafft sich klare Vorteile in einem Markt, der immer dynamischer wird.
Quelle und Bildquelle: WISAG Facility Management Holding GmbH & Co. KG