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Logistikimmobilien
Investition ist, dass Investoren und Entwickler gegenseitig von ih-
rer Expertise profitieren. Dadurch, dass sie jeweils mit
Eigenkapital am gemeinsamen Objekt beteiligt sind,
dank verfolgen beide ein Ziel, Interessenkonflikte werden da-
durch vermieden.
Kooperation Über den Erfolg der Investition entscheiden die Aus-
wahl des Projektentwicklers, des Projektes und die
Qualität von Due-Diligence und Monitoring – das sind
zumindest die Faktoren, die Investoren beeinflussen
können. Doch müssen sie sich nicht für einzelne Projek-
Von Nicholas Brinckmann,
te entscheiden, sie können stattdessen ihr Kapital über
Sprecher der Geschäftsführung
Spezialfonds streuen, die wiederum in ein Portfolio aus
von HANSAINVEST Real Assets
Projektentwicklungen investieren. Einige Fonds beteili-
gen sich an Core- und Core-Plus-Objekten, um höhere
Renditen bei moderaten Risiken zu erwirtschaften. Über
Joint-Venture-Partnerschaften werden Logistikprojekte
investierbar.
Institutionelle Investoren stehen seit Jahren vor einem
Dilemma. Sie sind auf regelmäßige und kalkulierbare
Cashflows sowie auskömmliche Renditen angewiesen.
Diese Voraussetzungen erfüllen aufgrund der expansi-
ven Geldpolitik immer weniger Assetklassen. Staatsan-
leihen rentieren teilweise sogar negativ und Aktien sind
zu volatil. Viele Investoren wie Versicherer suchen den
Ausweg aus der Misere in Sachwerten, beispielsweise
mit Investments in Büroimmobilien. Doch dort herrscht
besonders in den A-Lagen Assetmangel, der die Kauf-
preise treibt.
Immer mehr Anleger weichen deshalb auf andere
Nutzungsarten wie zum Beispiel Logistikimmobilien
aus. Die Logistikbranche wächst, unter anderem dank
E-Commerce, Digitalisierung und Urbanisierung, was
sich in sinkenden Leerstandsquoten widerspiegelt. Das
macht Logistikimmobilien für institutionelle Investo-
ren attraktiv. Anlegerfreundlich ist die Branche jedoch
nicht, denn die meisten Logistikflächen werden Built- Nicholas Brinckmann,
Sprecher der
to-Suit gebaut. Das bedeutet, dass sie von den späteren Geschäftsführung
von HANSAINVEST
Nutzern in Auftrag gegeben werden, die die Flächen an- Real Assets
Foto: © Julia Kneuse
schließend im eigenen Portfolio halten. Ein Großteil der
Objekte kommt daher nie auf den Investmentmarkt.
Eine Lösung für interessierte Anleger ist, vermeintlich
höhere Risiken einzugehen und früh in die Wertschöp-
fungskette einzusteigen, zum Beispiel über Joint-Ven-
tures mit Projektentwicklern. So bekommen sie Zugang
zu Projektentwicklungen und damit zu Flächen bezie-
hungsweise zukünftigen Objekten, die außerhalb des
Markts gehandelt werden. Dadurch entfällt die Konkur-
renz mit anderen Bietern, die die Preise treibt. Zudem
ist die Transaktionssicherheit höher. Ein weiterer Vorteil
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