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: : Intralogistik
Foto links: Logistik 4.0 kommt: Der Anwender parametriert lediglich die indivi-
Mittels virtueller duellen Maße seiner Anlage nach CAD-Planung. Danach
Inbetriebnahme stehen ihm sofort wichtige Angaben zum Anlagenzu-
testet und imple- Digital vernetzt stand und statistische Auswertungen zur Verfügung.
mentiert viastore Dies erleichtert die Prozesskontrolle erheblich und sorgt
hochgradig für stabile Montageabläufe.
vernetzte für eine
Materialfluss- Auch der Intralogistik-Spezialist viastore hat den Wan-
Anlagen vorab Logistik del von der spanenden Fertigung zur Digital-Tech-Firma
digital. selbst durchlebt und sich über fünf Generationen vom
© Detlef Goeckeritz Schlosserei-Betrieb über den Maschinen- und Anlagen-
von morgen bau zum Systemintegrator und Software-Haus entwi-
Foto rechts: ckelt. Seine Industrie-Wurzeln hat viastore laut eigenen
Die Interaktion Angaben bewahrt und kultiviert, um die Leistungsfä-
mit ivii.smartdesk Was vor einigen Jahren mit dem Schlagwort Industrie 4.0 higkeit von produzierenden Unternehmen zu steigern.
ist einfach und begann, ist längst auch in anderen Bereichen der Indust- viastore verwendet dabei zahlreiche Industrie-4.0-Tech-
hat spielerischen rie angekommen: Heute ist durchgängige Vernetzung in nologien, um einen hohen Nutzen für seine Kunden zu
Charakter – der der Logistik Standard. Trotz alledem steht der Logistik 4.0 erreichen. Das Unternehmen setzt zum Beispiel bei der
Mitarbeiter erhält nach wie vor eine spannende Zukunft bevor. Planung von komplexen Systemen auf Virtual Reality.
sofort eine Diese unterstütze maßgeblich bei der Entscheidungsfin-
Rückmeldung über Schon Anfang der 1990er Jahre schlug Peter Stein, Gesell- dung und ermöglichen eine bedarfsgerechte Konzeption.
seine Leistung. schafter und ehemaliger Geschäftsführer der Stein Auto- Die Fachleute können damit zum Beispiel ein Logistikzen-
© KANIZAJ mation einen völlig neuen Weg in der Versorgung von trum mit Produktionsanbindung realitätsnah planen und
Marija-M. | 2016 Fertigungsplätzen ein. „Die Steuerung der Systeme sollte projektieren. Technische und räumliche Voraussetzungen
mit den einzelnen Montagestationen kommunizieren, sowie Wünsche der Kunden passen sie flexibel an. Auf
damit der Anwender alle Produktions- und Qualitätsda- diese Weise sehen Anwender schon in der Entwicklungs-
ten zur Verfügung hat. Wir wollten weg vom Sonderma- phase, wie das Lager später aussieht. Auch Abläufe wie
schinenbau, wir wollten Lieferant von Standardelemen- das Kommissionieren prüfen sie so im Vorfeld auf ihre Er-
ten sein“, skizziert Stein die Marschrichtung. gonomie, Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit.
Nicht Hunderte verschiedene Schaltungen waren zu ver- Ein Baustein im Gebilde der modernen Logistik ist auch
bauen, sondern aufeinander abgestimmte Lösungen. In intelligenter Ladungsträger. Mithilfe von RFID-Technik
der Branche riefen seine Ideen anfangs nur gelegentli- können Unternehmen Produkte und Betriebsmittel ganz
ches Achselzucken hervor. Dennoch: Nach 18 Monaten einfach in intelligente und kommunikationsfähige Infor-
Entwicklungszeit präsentierte Stein sein neues WTS 300. mationsträger verwandeln. Die winzigen Transponder
„Es war die konsequente Umsetzung modularen und lassen sich problemlos in Waren oder Ladungsträger in-
vernetzten Denkens in die Realität“, sagt er. „Und damals tegrieren und ermöglichen es, eine Vielzahl von Daten
hat noch niemand von Industrie 4.0 gesprochen.“ Eine berührungslos abzulegen sowie in Sekundenschnelle zu
wichtige Rolle spiele die Anlagensteuerung, mit der Stein erfassen und auszulesen. Durch die Nutzung und Aus-
die Komplexität der Prozesse deutlich vereinfacht. Hinzu wertung dieser Daten können Anwender einzelne Ab-
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