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Logistikimmobilien
wohl zurzeit größte zusammenhängende PV-Fläche, die
auf einem Logistikzentrum geplant ist, umfasst 80.000
Quadratmeter und soll jährlich rund 10.000 MWh Solar-
strom liefern.
Lassen sich aus statischen Gründen, etwa bei Revitali-
sierungen, keine klassischen PV-Anlagen installieren,
sind leichtgewichtige, biegsame und organische Solar-
folien auf dem Dach oder an den Fassaden eine Alterna-
tive. Die Module werden aktuell auf Logistikimmobilien
erprobt.
Für die Transport- und Logistikbranche bietet es sich an,
PV mit E-Mobilität zu verbinden. Als Beitrag zu einer kli-
maneutralen Lieferkette wird der selbst erzeugte Strom
in die Ladeinfrastruktur eingespeist. Denkbar ist auch,
eine bidirektional ladefähige Transportflotte als flexib-
le Speicherreserve bei Lastspitzen oder ausbleibendem
Sonnenschein zu nutzen (Vehicle-to-Grid).
Moderne Batteriespeichersysteme sind ein weiterer
wichtiger Enabler, um bei schwankender Stromerzeu-
gung eine kontinuierliche Energieversorgung sicherzu-
stellen. Gerade bei Logistikanlagen, wo die Nachtarbeit
oft zum Tagesgeschäft gehört, machen sie sich bezahlt.
Wasserstoff
als Zukunftsmodell?
Eine Möglichkeit, in der eigenen Anlage erzeugte Ener-
gie auch langfristig zu speichern: überschüssigen Strom
zur Erzeugung von Wasserstoff nutzen. In Eigenheimen
wird die Kombination aus Solarmodulen, Elektrolyseur
und Brennstoffzelle bereits genutzt, auch wenn die
klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung in der
die Anzahl der Variablen – von der momentan sehr vo- Anschaffung noch sehr kostspielig ist. Bei Logistikim-
latilen Kosten-Nutzen-Abwägung bis hin zu Standort-
aspekten und spezifischen Anforderungen der Nutzer.
Aber es gibt eine Reihe von Technologien, die ggf. in
Kombination und smart digitalisiert zügige Fortschritte
versprechen.
Perfekter
Solarstromproduzent
Mit ihren großen Flachdächern sind Logistikimmobilien
prädestiniert für die Produktion von Solarenergie. Und
das Flächenpotenzial ist enorm: Pro Jahr wächst die Lo-
gistikfläche in Deutschland um etwa vier bis fünf Milli-
onen Quadratmeter.
Grundsätzlich gilt natürlich: Je größer die genutzte
Dachfläche, desto größer der Ertrag. Eine auf 40.000
Quadratmeter ausgelegte Photovoltaikanlage erzeugt
zum Beispiel etwa 3.800 Megawatt-Stunden (MWh)
Strom pro Jahr – der Jahresbedarf von rund 1.000 Haus- Andreas Fleischer,
Managing Director
halten. Etwa 1.520 Tonnen CO2 werden eingespart. Die DFI Real Estate
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