Page 7 - LogReal.direkt_Ausgabe_4_2022
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Logistikimmobilien


                                                        wohl zurzeit größte zusammenhängende PV-Fläche, die
                                                        auf einem Logistikzentrum geplant ist, umfasst 80.000
                                                        Quadratmeter und soll jährlich rund 10.000 MWh Solar-
                                                        strom liefern.
                                                        Lassen sich aus statischen Gründen, etwa bei Revitali-
                                                        sierungen, keine klassischen PV-Anlagen installieren,
                                                        sind leichtgewichtige, biegsame und organische Solar-
                                                        folien auf dem Dach oder an den Fassaden eine Alterna-
                                                        tive. Die Module werden aktuell auf Logistikimmobilien
                                                        erprobt.

                                                        Für die Transport- und Logistikbranche bietet es sich an,
                                                        PV mit E-Mobilität zu verbinden. Als Beitrag zu einer kli-
                                                        maneutralen Lieferkette wird der selbst erzeugte Strom
                                                        in die Ladeinfrastruktur eingespeist. Denkbar ist auch,
                                                        eine bidirektional ladefähige Transportflotte als flexib-
                                                        le Speicherreserve bei Lastspitzen oder ausbleibendem
                                                        Sonnenschein zu nutzen (Vehicle-to-Grid).

                                                        Moderne  Batteriespeichersysteme  sind ein weiterer
                                                        wichtiger Enabler, um bei schwankender Stromerzeu-
                                                        gung eine kontinuierliche Energieversorgung sicherzu-
                                                        stellen. Gerade bei Logistikanlagen, wo die Nachtarbeit
                                                        oft zum Tagesgeschäft gehört, machen sie sich bezahlt.

                                                        Wasserstoff
                                                        als Zukunftsmodell?

                                                        Eine Möglichkeit, in der eigenen Anlage erzeugte Ener-
                                                        gie auch langfristig zu speichern: überschüssigen Strom
                                                        zur Erzeugung von Wasserstoff nutzen. In Eigenheimen
                                                        wird die Kombination aus Solarmodulen, Elektrolyseur
                                                        und  Brennstoffzelle  bereits  genutzt, auch  wenn  die
                                                        klimaneutrale Strom- und  Wärmeversorgung in der
           die Anzahl der Variablen – von der momentan sehr vo-  Anschaffung noch sehr kostspielig ist. Bei Logistikim-
           latilen  Kosten-Nutzen-Abwägung  bis  hin  zu  Standort-
           aspekten  und  spezifischen  Anforderungen  der  Nutzer.
           Aber es gibt eine Reihe von  Technologien, die ggf. in
           Kombination und smart digitalisiert zügige Fortschritte
           versprechen.

           Perfekter
           Solarstromproduzent

           Mit ihren großen Flachdächern sind Logistikimmobilien
           prädestiniert für die Produktion von Solarenergie. Und
           das Flächenpotenzial ist enorm: Pro Jahr wächst die Lo-
           gistikfläche in Deutschland um etwa vier bis fünf Milli-
           onen Quadratmeter.

           Grundsätzlich gilt natürlich: Je größer die genutzte
           Dachfläche,  desto  größer  der  Ertrag.  Eine  auf  40.000
           Quadratmeter ausgelegte Photovoltaikanlage erzeugt
           zum Beispiel etwa 3.800 Megawatt-Stunden (MWh)
           Strom pro Jahr – der Jahresbedarf von rund 1.000 Haus-                                   Andreas Fleischer,
                                                                                                    Managing Director
           halten. Etwa 1.520 Tonnen CO2 werden eingespart. Die                                     DFI Real Estate

                                                                                                   LogReal.Direkt  7
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