- Weichenstellung für klimafreundliche Logistik und länderübergreifende Zusammenarbeit

Mit einer hochkarätig besetzten Informationsveranstaltung in Schwäbisch Hall hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken, der NVBW – Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH sowie regionalen Wirtschaftsverbänden einen zentralen Impuls für die zukünftige Güterverkehrsinfrastruktur gesetzt. Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Logistik, Kommunen und Ministerium informierten sich über den aktuellen Planungsstand, Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten des geplanten Bahnterminals „InterFranken“.
Ein Projekt mit strategischer Bedeutung – über Landesgrenzen hinweg

Verkehrsminister Winfried Hermann betonte die Bedeutung des Vorhabens: „Mit InterFranken kann eine Infrastruktur geschaffen werden, die Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und regionale Entwicklung zusammenführt. Je früher Unternehmen eingebunden sind, desto besser können sie von dieser Zukunftsoption profitieren.“
Das geplante Güterverkehrszentrum am Autobahnkreuz Feuchtwangen–Crailsheim eröffne auch der Wirtschaft in Baden-Württemberg neue Perspektiven – von der Einbindung in das europäische Schienennetz bis hin zu klimafreundlichen, zukunftsfähigen Transportlösungen. Damit können konkrete Chancen entstehen, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, was ein zentrales Anliegen der baden-württembergischen Verkehrs- und Klimapolitik ist.
Zu Beginn der Informationsveranstaltung unterstrich Moderator Florian Fürle (Projektleiter, LKZ Prien GmbH) den Transformationscharakter des Projekts: „InterFranken ist weit mehr als ein Terminal – es ist ein Symbol für eine neue Art des Zusammenarbeitens, Denkens und Handelns im Güterverkehr– mit großer Bedeutung für Unternehmen und Kommunen in Bayern und Baden-Württemberg. Wir müssen vernetzter, intelligenter und nachhaltiger planen, wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen.“ Vor dem Hintergrund von Klimawandel, Energiepreisentwicklung und Versorgungssicherheit seien intelligente, nachhaltige und vernetzte Transportkonzepte essenziell.
Daniel Bullinger, Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall, begrüßte die Anwesenden und betonte die regionale Bedeutung: „Für Schwäbisch Hall ist InterFranken eine echte Zukunftschance. Die Nähe zu einem multimodalen Terminal stärkt unseren Wirtschaftsstandort und unsere Unternehmen nachhaltig.“
InterFranken – ein multimodales Terminal mit europäischer Strahlkraft
Patrick Ruh, 1. Bürgermeister der Stadt Feuchtwangen und Vorsitzender des Zweckverbands Industrie-/Gewerbepark InterFranken, stellte die Ziele des Projektes vor: „Unsere Region darf nicht abgehängt werden. InterFranken schließt eine der letzten großen Lücken im Güterverkehrsnetz zwischen Bayern und Baden-Württemberg und eröffnet Unternehmen beider Länder neue Perspektiven.“
Der Zweckverband – getragen von acht bayerischen Kommunen – entwickelt ein modernes, klimafreundliches Güterverkehrszentrum in unmittelbarer Grenzlage zu Baden-Württemberg. Die Region schließt damit eine wesentliche infrastrukturelle Lücke zwischen den bestehenden Umschlagterminals in Heilbronn und Nürnberg. Der Standort liegt am Autobahnkreuz A6/A7 sowie an der Bahnstrecke Nürnberg–Stuttgart – eine strategische Lage, die durch die jüngst zugesagte Priorisierung der Stellwerke in Dombühl und Schnelldorf weiter gestärkt wird.
Planung zum Anfassen – Infrastruktur im Dialog
Matthias Geppert (GAUFF Engineering) präsentierte die laufenden Infrastrukturplanungen für die Straßen- und Schienenanbindung des Güterverkehrszentrums InterFranken. Dabei nahm der Planer zahlreiche Hinweise und Impulse von den anwesenden Teilnehmern für die Terminalplanung mit auf: „Ein Terminal funktioniert nur dann optimal, wenn die Praxis von Anfang an mitgedacht wird. Die heutige Diskussion liefert wertvolle Hinweise für eine moderne, leistungsfähige Terminalplanung.“
Zentrale Anregungen betrafen unter anderem die Anzahl der Umschlaggleise, flexible Gleislängen, digitale Gate-Lösungen, Flächen für Containerdepots sowie die Eignung für kranbare und nicht-kranbare Trailer.
Ausblick: Ein gemeinsames Zukunftsprojekt
In der Zusammenfassung wurde deutlich: InterFranken kann zukünftiges Drehkreuz im europäischen TEN-T-Netz, mit hoher Bedeutung für Kombinierten Verkehr und Einzelwagenverkehr werden. Für Unternehmen in Ostwürttemberg sowie Heilbronn-Franken bietet das Terminal kurze Vor- und Nachläufe und direkten Zugang zur klimafreundlichen Eisenbahnlogistik.
„InterFranken zeigt, wie Regions- und Landesgrenzen überwunden werden können, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen“, fasste Patrick Ruh zusammen. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich einzubringen und die Zukunft der Logistik in der Region aktiv mitzugestalten.“
Unternehmen und Institutionen sind eingeladen, sich aktiv einzubringen und ihre Impulse weiterzugeben. Ansprechpartner sind u. a. Hedwig Schlund (Zweckverband InterFranken), Stefan Kindorf (NVBW) und Florian Fürle (LKZ Prien).
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und der Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den konstruktiven, inspirierenden Austausch und die wertvollen Anregungen.
Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie gemeinsames Engagement die Weichen für eine zukunftsfähige, klimafreundliche Logistik stellt.
Quelle und Bildquelle: Zweckverband Industrie- und Gewerbepark InterFranken



