- Flächenumsatz sank im ersten Halbjahr 2025 um 14 Prozent auf 609.000 Quadratmeter
- Flächenumsatz in Neubauten ging um 56 Prozent auf 160.200 Quadratmeter zurück
- Logistiker kamen auf Flächenanteil von 49 Prozent

Nach einem soliden Jahresauftakt verzeichnet der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen im gesamten ersten Halbjahr mit einem Flächenumsatz von 609.000 Quadratmetern einen Rückgang um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch bei der Betrachtung des Durchschnitts der ersten Jahreshälften der letzten fünf Jahre lässt sich ein Rückgang um 16 Prozent feststellen.
Ebenfalls rückläufig war der Anteil von Neubauten am Flächenumsatz – um 25 Prozentpunkte auf nur noch 26 Prozent. Der Fokus auf Bestandsobjekte lässt sich sowohl durch deren geringere Angebotsmieten als auch ihre breitere Verfügbarkeit zurückführen. Dazu passend entfallen vier der fünf größten Abschlüsse auf Bestandsobjekte. Der Anteil von Eigennutzern sank ebenfalls – um 14 Prozentpunkte auf einen Gesamtanteil von 14 Prozent. Der Big-Box-Leerstand stieg innerhalb der vergangenen zwölf Monate leicht auf 2,8 Prozent – gut ein Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse von CBRE.
Logistikmarkt Nordrhein-Westfalen: Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung)

„Das zweite Quartal des Industrie- und Logistikmarkts Nordrhein-Westfalen war insgesamt etwas schwächer als das erste Quartal. Dennoch war das Halbjahr unter Berücksichtigung der makroökonomischen Situation recht solide,“ sagt Imad El Akrouche, Team Leader Industrial & Logistics NRW bei CBRE. „Aktuell lässt sich ein starkes Interesse asiatischer Onlinehändler beobachten, welche über ihre Logistikdienstleister vor allem im westlichen Ruhrgebiet suchen.“
Auch deswegen konnte im Ruhrgebiet ein Anstieg des Flächenumsatzes um 28 Prozent auf 258.000 Quadratmeter gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet werden. Die Region Mönchengladbach erzielte mit 95.200 Quadratmetern im ersten Halbjahr mit einem Plus von 38 Prozent den größten prozentualen Anstieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024. Der größte Abschluss im zweiten Quartal 2025 wurde jedoch in Oberhausen im Ruhrgebiet erzielt, wo der chinesische Onlinehändler JD.Com eine Fläche von 34.600 Quadratmetern angemietet hat. Rückläufig waren hingegen die Märkte Düsseldorf (minus 45 Prozent auf 58.000 Quadratmeter) und Köln (minus 62 Prozent auf 61.300 Quadratmeter). „Die Flächenverfügbarkeit in Düsseldorf und Köln ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen – aber es gibt eine gute Pipeline insbesondere in Köln“, sagt El Akrouche. Auch im restlichen Nordrhein-Westfalen war der Flächenumsatz rückläufig – um 21 Prozent auf 136.100 Quadratmeter.
Bei der Nachfrage nach Branchen dominierten im ersten Halbjahr 2025 erneut die Transport- und Logistikunternehmen. Auf sie entfielen 300.200 Quadratmeter, was einem Anteil von 49 Prozent entsprach (plus 17 Prozentpunkte). Sowohl bei Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändlern) als auch bei Produktionsunternehmen reduzierten sich die Anteile deutlich – um 19 Prozentpunkte auf 26 Prozent beziehungsweise um sechs Prozentpunkte auf 14 Prozent.
Der Fokus des Marktgeschehens lag auf den Größenklassen von 20.000 bis 50.000 Quadratmetern (plus 37 Prozent auf 136.000 Quadratmeter) sowie 10.000 bis 20.000 Quadratmeter (plus 22 Prozent auf 165.300 Quadratmeter).
Die Spitzenmieten für Logistikimmobilien stagnierten innerhalb der vergangenen zwölf Monate vielerorts. Ausnahmen waren Düsseldorf, wo die Spitzenmiete um einen Prozentpunkt auf 8,90 Euro pro Quadratmeter stieg, sowie die Region Mönchengladbach, die den stärksten Anstieg um drei Prozentpunkte auf 7,20 Euro pro Quadratmeter verzeichnen konnte. Die Spitzenmieten stagnieren in Köln bei 8,80 Euro pro Quadratmeter und im Ruhrgebiet bei 7,90 Euro pro Quadratmeter.
Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf
„Angesichts der geopolitischen Entwicklungen und der Zolldiskussionen, die zur Verunsicherung führen, ist die Entwicklung schwer zu prognostizieren. Angesichts des traditionell stabilen NRW-Marktes kann aber im Jahresverlauf von einem Flächenumsatz von 1-1,3 Millionen Quadratmeter im Gesamtjahr 2025 ausgegangen werden“.
Quelle und Bildquelle: CBRE GmbH