- Transaktionsvolumen ging im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf 2,63 Milliarden Euro zurück
- Erstmals wieder größere Einzelabschlüsse
- Internationale Investoren dominieren Käuferseite, deutsche Investoren überwiegen auf Verkaufsseite

Im ersten Halbjahr 2025 erreichte der deutsche Industrie- und Logistikimmobilieninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 2,63 Milliarden Euro. Zwar lag die Marktdynamik damit zwölf Prozent unter dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2024, jedoch konnte zuletzt eine leichte Belebung verzeichnet werden. So entfielen 1,44 Milliarden auf das zweite Quartal 2025 – nach 1,19 Milliarden im ersten Quartal. Die Spitzenrendite für Logistikimmobilien blieb stabil bei 4,4 Prozent. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Wir haben im zweiten Quartal wieder ein Anziehen der Dynamik am deutschen Industrie- und Logistikimmobilieninvestmentmarkt beobachten können“, sagt Kai Oulds, Head of Logistics Investment bei CBRE in Deutschland. „So gab es größere Transaktionen von Einzelobjekten in der Spanne von 50 bis 100 Millionen Euro. Damit öffnet sich ein Marktsegment, das zuletzt sehr inaktiv war“, so Oulds weiter. Generell entfiel auf diese Größenklasse ein Anteil von 35 Prozent (plus 17 Prozentpunkte). Auch das Segment von 20 bis 50 Millionen Euro konnte deutlich um 22 Prozentpunkte auf 34 Prozent zulegen. Rückläufig war hingegen die Größenklasse von mehr als 100 Millionen Euro – ihr Anteil sank um 49 Prozentpunkte auf lediglich vier Prozent. Grund dafür war der merkliche Rückgang an Portfoliotransaktionen um 31 Prozentpunkte auf 14 Prozent.
Bei den Risikoklassen zeigten sich deutliche Rückgänge bei den Anteilen von Core-plus (minus acht Prozentpunkte auf 21 Prozent) sowie Value-add-Immobilien (minus sieben Prozentpunkte auf 29 Prozent). Zulegen konnten hingegen Investments in Objekte aus dem Segment Core (plus fünf Prozentpunkte auf 33 Prozent) sowie opportunistisches Produkt (plus vier Prozentpunkte auf neun Prozent). Diese beiden Risikoklassen sowie Eigennutzer (plus fünf Prozentpunkte auf acht Prozent) konnten dabei im Vorjahresvergleich gar absolute Steigerungen der Investitionsvolumina verzeichnen. „Wir erwarten, dass Core-Investments weiter an Bedeutung gewinnen werden. Denn bei Value-add-Produkt sehen wir teilweise eine regionale Zurückhaltung aufgrund der zuletzt etwas schwächeren Nutzernachfrage und andernorts aufgrund mangelnden Produktangebots“, erklärt Kristine Kühn, Director Valuation Advisory Services.
Internationale Investoren dominierend auf Käuferseite
Während inländische Investoren ihren Anteil am Transaktionsgeschehen absolut gesehen leicht auf 780 Millionen Euro ausbauen konnten, zeigten internationale Investoren noch immer das mit Abstand größere Interesse an deutschen Logistikimmobilien (minus vier Prozentpunkte auf einen Anteil von 70 Prozent). Aktivste internationale Investoren kamen aus den USA – sie investierten 365 Millionen Euro. Auf Verkäuferseite hingegen hatten deutsche Akteure mit einem Anteil von 66 Prozent ein deutliches Übergewicht (plus 21 Prozentpunkte).
Aktivste Käufer waren Asset-/Fondsmanager mit 733 Millionen Euro. Ihnen folgten Offene Immobilien- und Spezialfonds sowie Corporates mit jeweils rund 464 Millionen Euro. Auch auf Verkäuferseite zeigten sich Corporates mit 820 Millionen Euro besonders aktiv – sogar noch vor Projektentwicklern/Bauträgern mit 641 Millionen Euro.
Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf
„Angesichts der aktuell in Vorbereitung befindlichen Transaktionen deutet sich für das zweite Halbjahr eine spürbare Marktbelebung an. Allein bei Portfolio-Deals dürfte es sich um ein bis 1,5 Milliarden Euro handeln, die sich derzeit am Markt befinden. Dementsprechend ist ein Jahrestransaktionsvolumen in etwa auf dem Niveau von 2024 zu erwarten – damals wurden 7,7 Milliarden Euro investiert“, sagt Oulds.
„Die positiven Aussichten auf ein Ende der Rezession im laufenden Jahr und ein Wachstum in den Folgejahren bereiten ein gutes Fundament für die Aussichten am deutschen Immobilieninvestmentmarkt, der in Europa zu den wichtigsten und größten zählt. Insbesondere das große Interesse internationaler Investoren zeigt in der aktuellen geopolitisch-bedingten Rekonfiguration der globalen Lieferketten, dass dem deutschen Markt einiges zuzutrauen ist. Zusammen mit dem von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Fiskalpakets ergeben sich mittelfristige Chancen, die zu Beginn des aktuellen Immobilieninvestitionszyklus mutig genutzt werden sollten. Die jüngsten Stimmungsindikatoren weisen darauf hin, dass die größte Volkswirtschaft Europas ihre Schwächephase hinter sich lassen wird. Gerade der Logistiksektor wird von den zusätzlichen Investitionen in die hiesige Infrastruktur profitieren. Jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen, wird sich auszahlen“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE.
Transaktionsvolumen und Nettoanfangsrendite des Industrie- und Logistikimmobilieninvestmentmarkts Deutschland

Quelle und Bildquelle: CBRE GmbH