Page 7 - LogReal.direkt Ausgabe 1.2016
P. 7
Logisticspecial 4.0 : : Logisticspecial 4.0 : : Logisticspecial 4.0 : : Logisticspecial 4.0 : : Logisticspecial 4.0 : : Logisticspecial 4.0 : : Logisticspecial 4.0 : : Logisticspecial 4.0




















































Quo vadis? Unter der Leitung von Leo Breu diskutierten vier Logistikexperten das Thema Logistik 4.0. (Foto:© Licca PR)

dergibt, in der wir tätig sind“, konterte Knuff: „Logistik hat muss erkannt werden, dass Logistik im Grunde genom-
viel mit Containerschifffahrt, mit Fliegen, mit Spediteu- men etwas Positives ist.“
ren zu tun und wenn die sich im BVL bei der Begrüßungs-
rede vorstellen und sagen, die Logistik wird demnächst Laut Knuff ist das Image der Logistik und der Intralogistik
auch um 7,5 Prozent wachsen, dann betrifft das nicht un - auch weiterhin positiv zu sehen: „Es war gerade für unse-
sere Branche, sondern die externe Logistik.“ ren Konzern wichtig, die Sparte Intralogistik dazu zu neh -
men, weil sie einen absolut sauberen Ruf hat und letzt-
endlich auch ein enormes Wachstumspotenzial bietet.
Man war sich einig, dass die Logistik im Allgemeinen
einen eher schlechten Ruf habe, der auch der internen
Logistik schade. Lanfer: „Wenn ein Unternehmen inzwi- Aber ich sehe neben dem Imageschaden ein ganz ande-
schen nach einem Standort sucht und der Bürgermeister res, gravierenderes Problem unserer Branche. Wenn ich
erfährt, dass auch „Logistik“ dazu gehört, winkt er ab. Ein die ganzen Ausbildungsszenarien wie das Turbo-Abitur in
Unternehmen mit Logistik will niemand mehr haben. Der NRW sehe, dann geht das nicht einher mit dem, was wir
Unterschied ist den meisten einfach nicht klar.“ an Können, Wissen und Know-how zukünftig brauchen.
Ich glaube, dass an dieser Stelle die Politik massiv gefor-
Dem stimmte auch Erke zu: „Der gewöhnliche Bürger dert ist, die Weichen so zu stellen, das wir auch zukünftig
kann nicht differenzieren zwischen Logistik und Intralo- gut ausgebildete junge Leute zur Verfügung haben.“
gistik, Industrie 4.0/Logistik 4.0. Mit diesen Begriffen kann
niemand etwas anfangen. 80 Prozent der Menschen hal- Auch Schulz stieß in dieses Horn: „Es bedarf des Um-
ten Logistiker für Spediteure und der Bürgermeister, von denkens in der Gesellschaft. Ich habe festgestellt, dass
dem wir gerade gesprochen haben, fragt nach, wieviel die Automatisierung an der Schnittpunktstelle Mensch/
40-Tonner pro Tag durch seinen Gemeinde fahren. Das ist Maschine bei den meisten Unternehmen am Ende auch
leider der negative Touch, den die Logistik hat. Da haben am Willen, der Qualifikation und der Flexibilität der Mit-
auch einige Leute versagt, die Lobbyismus betreiben. Es arbeiter scheitert.“


LogReal.direkt 7
   2   3   4   5   6   7   8   9   10   11   12