Page 25 - LogReal.direkt_Ausgabe_5_2021
P. 25
Logistikimmobilien
ESG-Kriterien deutlichsten Effekte. Wichtig ist festzuhalten: Jede Re-
duzierung des CO -Ausstoßes geht fast immer mit einer
2
Senkung der Energiekosten einher.
FM-Dienstleister bieten zu diesem Zweck Energieeffi-
zienzanalysen für Bestandsimmobilien an. Diese Analy-
se dient dazu, kontinuierlich Optimierungsmaßnahmen
ableiten und jeweils unter einer Kosten-Nutzen-Be-
wertung umsetzen zu können.Die konkrete Einsparung
von Treibhausgasen im Immobiliensektor mit dem Ziel
CO -neutral zu werden, steht also im Mittelpunkt der
2
Entwicklung – nachhaltiges Wirtschaften geht jedoch
weit darüber hinaus. Zu den ESG-Kriterien im Bereich
Umwelt, die nicht direkt ins Auge springen, gehört
René Etzdorf
zum Beispiel die Gestaltung des Außengeländes von
Die WISAG als einer der großen deutschen Facility-Ser- Logistikimmobilien mit möglichst wasserdurchlässigen
vice-Anbieter hat bereits seit mehr als zehn Jahren ih- Grauflächen und mit insektenfreundlich bepflanzten
ren Leistungskatalog auf nachhaltige Standards aus- Grünflächen, die Biodiversität fördern.
gerichtet. Das Unternehmen erkannte frühzeitig, dass
ganzheitliche Konzepte das größte Potenzial bieten. Soziale Kriterien und unternehmerische Verantwortung
Eine Immobilie sollte möglichst in ihrer Gesamtheit zeigen sich etwa, wenn auf faire Arbeitsverträge und fle-
betrachtet werden, um sie ESG-konform aufzustellen. xible Arbeitszeitmodelle geachtet wird, wenn Arbeits-
Sprich: Sowohl bei der Planung und Errichtung als auch plätze so gestaltet werden, dass sich die Mitarbeitenden
im Betrieb von Immobilien müssen gleichermaßen öko- im Betrieb wohlfühlen und deshalb auch längerfristig –
logische wie soziale Aspekte berücksichtigt werden und also nachhaltig – gebunden werden können. Die örtli-
es muss unternehmerisch verantwortlich im Sinne der chen Verpflegungsmöglichkeiten tragen nicht nur zum
Nachhaltigkeit gehandelt werden. sogenannten „Feel Good“ bei, sondern bieten ebenfalls
Ansatzpunkte zur Einsparung von Treibhausgasen. Der
Bei Bestandsgebäuden können bereits kleinere FM-Maß- Umstieg im Betriebsrestaurant auf beispielsweise be-
nahmen wirtschaftlich wie ökologisch einen spürbaren wussteren Fleischkonsum kann dazu beitragen, den be-
Effekt erzielen und zudem den Einstieg in nachhaltiges trieblichen CO -Fußabdruck enorm zu verkleinern.
2
Wirtschaften erleichtern. Dazu zählt zum Beispiel die Ein-
führung eines kontinuierlichen Energiemanagements, Die Erfüllung der ESG-Kriterien und nachhaltiges Wirt-
mit dem Ziel, die wesentlichen Energieverbraucher im schaften insgesamt bedeutet für viele Beteiligte im
Logistikgebäude zu identifizieren und fortlaufend zu Moment noch Neuland. Fakt ist jedoch: Je besser eine
überwachen. Durch die kontinuierliche Überwachung Logistikimmobilie durch nachhaltige Gebäudebewirt-
können dann frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, schaftung die ESG-Kriterien erfüllt, desto besser entwi-
die erheblich zur Verbesserung der CO -Bilanz beitragen. ckelt sich ihr Marktwert. Und wer den Einstieg in diese
2
Entwicklung geschafft hat, wird feststellen, dass davon
Weniger CO -Emissionen – weniger Energiekosten letztlich viele profitieren: Klima und Umwelt, Beschäf-
2
Aufgrund der hohen Verbrauchswerte von Logistikim- tigte und die Unternehmen, weil sie durch verantwor-
mobilien im Bereich Klimatisierung und Wärme ver- tungsbewusstes Handeln Zukunftssicherheit gewinnen.
spricht das Energiemanagement die schnellsten und
LogReal.Direkt 25