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Logistikimmobilien
wendeten Greenhouse Gas Protocols einfließen, sind
hier die größten Einsparungen über die gesamte Sup-
Beim CO2-Fuß- ply Chain zu erwarten. Hier sind neben den Nutzern
von Logistikimmobilien, die die zusätzlichen Kosten
abdruck rückt der CO2-Zertifikate unmittelbar zu spüren bekom-
men, also auch Projektentwickler und Investoren ge-
der gesamte fragt, um ein entsprechendes Angebot für klimaeffi-
ziente Logistikimmobilien zu schaffen.
Lebenszyklus Bei Fragen zu dieser Thematik und generellen Ein-
des Gebäudes schätzungen zur Markt- und Standortsituation von
Logistikimmobilien stehen wir auf dem LogReal
in den Fokus Campus der EXPO REAL vom 11. bis 13. Oktober in
München zur Verfügung.
einen höheren Strombedarf mit sich. Sonstige Ver- Uwe VeresHomm ist Geschäftsfeld-
brauchsgruppen (z.B. Warmwasser, Prozesswärme oder koordinator für Logistik, Transport und
-kälte) fallen hingegen üblicherweise kaum ins Gewicht. Mobilität beim Fraunhofer IIS, wo er
regelmäßig Markt- und Standort ana-
Dabei wird deutlich, dass eine effiziente Gebäudedäm- lysen im Logistikimmobilienbereich
mung im Zusammenspiel mit einer auf regenerativen durchführt und die online-Research
Energien basierenden Wärmeerzeugung der wichtigs- Plattform „L.Immo-online“ betreut.
te Hebel zur CO2-Einsparung auf der Gebäudeseite ist.
Bei halb- oder vollautomatischen Logistikzentren sind
hingegen die intralogistischen Verbraucher die größte
Stellschraube zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Zu-
sätzliche Potenziale sind stark vom Einzelfall abhängig,
können aber u.a. durch die Speicherkapazität der ein-
gesetzten Flurförderzeuge und der damit verbundenen
Vermeidung von Lastspitzen im Tagesverlauf, der Nut-
zung von Tageslicht und intelligenten Lichtsystemen
im Bereich der Beleuchtung, sowie der zusätzlichen
CO2-Bindung durch Dachbegrünung erreicht werden.
Neben diesen auf den Gebäudebetrieb fokussierten
Ansatzpunkten sind insbesondere folgende Aspekte zu
berücksichtigen, um den gesamten CO2-Footprint mög-
lichst gering zu halten: Der Bau der Immobilie („graue
Energie“), die Nutzung regenerativer Energiequellen zur
Stromversorgung sowie die Anbindung an alternative
Verkehrsträger. Spätestens hier kommt es also wieder
auf den Standort und die damit verbundene Nutzungs-
möglichkeit von Umschlagseinrichtungen in Ergänzung
zur Straße an. Aus diesem Grund sollten bei den zurzeit
durch zahlreiche Marktakteure entwickelten Metriken
zur Nachhaltigkeitsbewertung von Logistikimmobilien
auch die Mikrolage und das umgebende Gewerbegebiet
stärker berücksichtigt werden.
Auch wenn diese Aspekte in vielen Fällen nur indirekt
über den Scope 2 bzw. 3 des zur CO2-Bilanzierung ver-
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