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Logistik
Pélagie Mepin: „Uns geht es um Transparenz und Flexi-
bilität in der Supply Chain. Darüber hinaus unterstützen
wir den Informationsfluss innerhalb der Transportkette
für alle Beteiligten. Es geht um einen lückenlosen Sup-
ply Flow, in dem es keine Medienbrüche gibt, in dem
die Daten frei fließen und jedem zur Verfügung stehen,
der beispielsweise Routen optimieren oder Rampen -
zeiten planen möchte.“ Dabei wird jeder Kunde vor
seiner Freischaltung von unseren Mitarbeitern dahin-
gehend geprüft, ob alle relevanten Sicherheits- und Zu-
gangsaspekte erfüllt sind. „Da wir Datensicherheit sehr
ernst nehmen, verlassen wir uns bei der Registrierung
neuer Teilnehmer nicht auf ein automatisiertes Verfah-
ren“, so Mepin.
Vor dem Hintergrund des Zwangs zur bestmöglichen ren- und Verkehrsströme auf bestimmten Relationen? Der PC als Leitstand:
Informationsfluss statt
Kapazitätsauslastung ist das, was Timocom seinen Nut- Welche künftigen Faktoren haben einen wesentlichen Dieselverbrauch
zern zu bieten hat ein echter Mehrwert, betont die Mar- Einfluss auf das Geschäft? Mit Hilfe von Big Data und
keting Direktorin. „Nehmen wir das Beispiel Fahrerman- Predictive Analysis können wir in naher Zukunft Ant-
gel. Wenn ich meine Flotte trotz abnehmender oder worten auf diese Fragen liefern und damit Lösungen
stagnierender Fahrerzahl optimal nutzen möchte, dann kreieren, auf die man ohne weitreichende und vernetz-
benötige ich Daten, die es mir ermöglichen, so effizient te Informationen nicht gekommen wäre“, ist Pélagie
wie möglich mit knappen Ressourcen umzugehen.“ Mepin überzeugt.
Hier helfen z.B. geografische Analysen: Wo steht un- Ein Beispiel: „Unsere Analytics sagen aus, dass jeder
sere Flotte im Stau? Wie lange? „Das Wissen um diese dritte Nutzer der mehr als 130.000 Timocom Kunden
Engpässe ist die Voraussetzung für ihre Beseitigung weiblich ist“, so Mepin. Diese Information ist an sich
(wer weniger im Stau steht, nutzt seine Arbeitszeit ef- zunächst einmal nur erstaunlich. Auf den zweiten Blick
fizienter). Dieses Echtzeitwissen generiert unser Sys- deutet sie jedoch auf einen grundsätzlichen Wandel in
tem schon heute. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz der Arbeitswelt hin – mit entsprechenden Konsequen-
werden sie darüber hinaus bald in der Lage sein, wei- zen für beispielsweise Recruiting- und Marketing-Stra-
tere Analysen zu ermöglichen. Wie entwickeln sich Wa- tegien.
Um das Timocom System auch in Zukunft auf einem
hohen Performanceniveau anzubieten, sind bis zum
Jahr 2030 Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro
geplant – umgerechnet also 10 Millionen pro Jahr. Das
ist der Preis, um Schritt halten zu können mit den An-
forderungen eines anspruchsvollen und umkämpften
Markts. Eines Markts, der sich in den vergangenen Jah-
ren stark gewandelt hat und weiter wandeln wird durch
neue Player wie Uber Freight und andere. Wo geht die
Reise hin? Pélagie Mepin: „Unser Ziel ist eine Zukunft,
in der das Alltags- und Tagesgeschäft keine logistische
Herausforderung mehr kennt.“
Und vielleicht auch eine Zukunft, in der Papierberge
und Faxgeräte einfach keine Rolle mehr spielen.
Pelagie Mepin: „Es geht um Trans-
parenz und Flexibilität in der Supply
Chain“ (alle Fotos: Timocom)
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