Page 8 - LogReal.direkt_Ausgabe_4_2019
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Logistik


           Pélagie Mepin: „Uns geht es um Transparenz und Flexi-
           bilität in der Supply Chain. Darüber hinaus unterstützen
           wir den Informationsfluss innerhalb der Transportkette
           für alle Beteiligten. Es geht um einen lückenlosen Sup-
           ply Flow, in dem es keine Medienbrüche gibt, in dem
           die Daten frei fließen und jedem zur Verfügung stehen,
           der beispielsweise Routen optimieren oder Rampen -
           zeiten  planen  möchte.“  Dabei  wird  jeder  Kunde  vor
           seiner  Freischaltung  von  unseren  Mitarbeitern  dahin-
           gehend geprüft, ob alle relevanten Sicherheits- und Zu-
           gangsaspekte erfüllt sind. „Da wir Datensicherheit sehr
           ernst nehmen, verlassen wir uns bei der Registrierung
           neuer Teilnehmer nicht auf ein automatisiertes Verfah-
           ren“, so Mepin.


           Vor dem Hintergrund des Zwangs zur bestmöglichen   ren- und Verkehrsströme auf bestimmten Relationen?   Der PC als Leitstand:
                                                                                                     Informationsfluss statt
           Kapazitätsauslastung ist das, was Timocom seinen Nut-  Welche künftigen Faktoren haben einen wesentlichen   Dieselverbrauch
           zern zu bieten hat ein echter Mehrwert, betont die Mar-  Einfluss auf das Geschäft? Mit Hilfe von Big Data und
           keting Direktorin. „Nehmen wir das Beispiel Fahrerman-  Predictive Analysis können wir in naher Zukunft Ant-
           gel.  Wenn ich meine Flotte trotz abnehmender oder   worten auf diese Fragen liefern und damit Lösungen
           stagnierender Fahrerzahl optimal nutzen möchte, dann   kreieren, auf die man ohne weitreichende und vernetz-
           benötige ich Daten, die es mir ermöglichen, so effizient   te Informationen nicht gekommen wäre“, ist Pélagie
           wie möglich mit knappen Ressourcen umzugehen.“   Mepin überzeugt.


           Hier helfen z.B. geografische Analysen:  Wo steht un-  Ein  Beispiel:  „Unsere  Analytics  sagen  aus, dass  jeder
           sere Flotte im Stau? Wie lange? „Das Wissen um diese   dritte  Nutzer  der mehr  als  130.000 Timocom  Kunden
           Engpässe ist die  Voraussetzung für ihre Beseitigung   weiblich  ist“, so Mepin. Diese Information ist an  sich
           (wer weniger im Stau steht, nutzt seine Arbeitszeit ef-  zunächst einmal nur erstaunlich. Auf den zweiten Blick
           fizienter). Dieses Echtzeitwissen generiert unser Sys-  deutet sie jedoch auf einen grundsätzlichen Wandel in
           tem schon heute. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz   der Arbeitswelt hin – mit entsprechenden Konsequen-
           werden sie darüber hinaus bald in der Lage sein, wei-  zen für beispielsweise Recruiting- und Marketing-Stra-
           tere Analysen zu ermöglichen. Wie entwickeln sich Wa-  tegien.

                                                        Um  das Timocom  System  auch  in  Zukunft  auf  einem
                                                        hohen  Performanceniveau anzubieten, sind  bis zum
                                                        Jahr 2030 Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro
                                                        geplant – umgerechnet also 10 Millionen pro Jahr. Das
                                                        ist der Preis, um Schritt halten zu können mit den An-
                                                        forderungen eines anspruchsvollen und umkämpften
                                                        Markts. Eines Markts, der sich in den vergangenen Jah-
                                                        ren stark gewandelt hat und weiter wandeln wird durch
                                                        neue Player wie Uber Freight und andere. Wo geht die
                                                        Reise hin? Pélagie Mepin: „Unser Ziel ist eine Zukunft,
                                                        in der das Alltags- und Tagesgeschäft keine logistische
                                                        Herausforderung mehr kennt.“


                                                        Und vielleicht auch eine Zukunft, in der Papierberge
                                                        und Faxgeräte einfach keine Rolle mehr spielen.







                                                        Pelagie Mepin: „Es geht um Trans-
                                                        parenz und Flexibilität in der Supply
                                                        Chain“ (alle Fotos: Timocom)

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