Page 6 - LogReal.Direkt Ausgabe 1.2017
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: : Intralogistik



















         Die autonome
         Fortbewegung
         von Flurförder-
        zeugen im  Lager
        ist für Linde ein
           klarer Trend.
          (Foto: Linde)
                                     Das richtige Konzept




                              zwischen den Rampen






                                                                                                     Von Leo Breu


                        Interne Logistik wird bei dem viel diskutierten Thema  kartons angebracht wurden und um RFID-Chips an Pa-
                        Industrie 4.0 zusehens wichtiger. Aber wie bindet man  lettenpufferflächen im  Warenein- und -ausgang. Dies
                           diese essenziellen Strategien von Anfang an in die  alles vernetzte Aberle mit der SAP-Lagerführungs-Ebene
                        Farbrikplanung ein? Logreal.direkt hat führende Intra- seines Kunden. „So weiß unser Kunde zu jedem Zeitpunkt,
                                        logistiker zu dem Thema befragt. wo das jeweilige Produkt in der Wertschöpfungskette un-
                                                                   terwegs ist“, ergänzt Knuff. Um stets den Überblick zu ha-
                     Wie eine optimale Fabrikplanung aussehen kann, erläu- ben, setzt man auf eine Anlagenvisualisierung, die sogar
                     tert etwa Volker Knuff, Geschäftsführer von Aberle logi- eine Aussage über die voraussichtliche Bearbeitungszeit
                     stics am Beispiel des Neubaus eines Logistikzentrums  eines Auftrags ermöglicht.
                     eines Steckverbinderspezialisten:
                     „Damit unser Kunde eine Just-in-Time Lieferung erreichen  Für Tobias Herwig, Leitung Marketing & Vertrieb der IPO.
                     kann, mussten wir an einigen Stellschrauben drehen. Ge- Plan GmbH, ist vor allem die Automobilindustrie in einer
                     fordert wurde die Verfügbarkeit aller relevanten Informati- Vorreiterrolle bei Just in Time oder Just in Sequence: „Die-
                     onen in Echtzeit sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu  se Konzepte kommen vor allem bei Autobauern vor: Die La-
                     jedem Zeitpunkt optimalen Wertschöpfungsfluss abzulei- gerbestände beim Abnehmer verringern sich, gleichzeitig
                     ten. Dies erreichten wir unter anderem durch dynamische,  steigt aber Verantwortung und Kapitalbindung beim Zu-
                     selbst organisierende und unternehmensübergreifende  lieferer. Dort entsteht höhere Komplexität und Mehrauf-
                     Wertschöpfungsnetzwerke mit Produktionseinheiten, die  wand in der operativen Planung, da die Lieferanten mehr
                     sich optimieren lassen.“                      Informationen über die Fertigung benötigen und diese
                                                                   Informationen laufend aktualisiert werden müssen. Eine
                     Die grundsätzliche Frage für den Hersteller von Netz- Rampenplanung wird also zunehmend wichtiger.“
                     werkkomponenten war dabei, wie man das einzelne Pro-
                     dukt intelligent machen könne, um dieses Produkt mit  In der Planung müssen laut Herwig deshalb mehr Ent-
                     seinen aktuellen Zuständen an das Gesamtsystem an- scheidungskriterien,  wie  etwa  Distanz  des  Lieferanten,
                     zubinden. Dafür setzte Aberle diverse Industrie 4.0-Tools  Anlieferform oder Fabriklayout am Verbauort in Betracht
                     ein. Konkret handelt es sich hierbei etwa um Barcodes,  gezogen werden. Auch die Einbeziehung der Fertigungs-
                     die an Artikel- und Auftragsbehälter sowie Auftrags- planung in Bezug auf die Verbauzeitpunkte der Materia-


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