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Logistik : : Wagnis Russland Angesichts des brutalen Machtkampfs in der Ukraine und der durchweg negativen Russ - land-Berichterstattung im politischen Umfeld der olympischen Winterspiele in Sotschi blickt die westliche Businesswelt skeptisch in die Richtung der ehemaligen GUS-Staaten. Aber: „Dort lässt sich gutes Geld verdienen. Wenn man sich an die Regeln hält“,meint Wolfgang Christ, der viel Zeit in Russland und anderen GUS-Staaten verbracht hat. Der Ruheständler „im Unruhestand“ (Jahrgang 1941) Dabei sei es relativ einfach, den russischen Zoll zu über- zählt zu den Urgesteinen der deutschen Logistikszene. winden. „Die Dokumente müssen stimmen – zu 100 %. Wolfgang Christ begann 1959 bei Rhenus, bleib dort bis Sonst kommt nichts in das Land hinein.“ Selbstverständ- 1982 und wechselte dann zum Landmaschinenhersteller lich sollten die Dokumente in deutscher und in russischer Claas, wo er zunächst die Verantwortung für das welt- Sprache erstellt werden. „Wer glaubt, ein russischer Zöll- weite Frachtmanagement des global agierenden Maschi- ner spreche deutsch oder englisch, wird am Schlagbaum nenbauers aus dem ostwestfälischen Harsewinkel über- frustriert umkehren müssen.“ nahm und später die Verantwortung für die weltweite Der Eintritt in den russischen Markt erfolgt in erster Logistik übertragen bekam. Zwischen 1982 und 2003 Linie also über eine saubere Zolldokumentation. Diese wurden unter seiner Regie in Moskau, Kiew, Fahridabad/ beinhaltet zwingend eine deutsch-russische Zolltarif- Indien, Columbus/Indiana, Albury/Australien sowie zahl- nummer und einen sauber aufgelisteten Warenkatalog, reichen westeuropäischen Ländern Ersatzteillager aufge- den die russischen Zöllner nach Christs Erfahrungen baut, in Omaha/Nebraska zusätzlich eine Produktionsfa- sehr genau studieren. Diesen Warenkatalog erstellt man brik. Seit 2003 ist er Berater. deshalb am besten im Vorfeld. „Er sollte den Einzelpreis „1983 war ich zum erstenmal in der damaligen So- des Produkts sowie den Gesamtpreis enthalten. Nützlich wjetunion“, erinnert sich Christ. Unzählige Aufenthalte bei Maschinen- oder Hightech-Exporten sei eine genaue in Moskaus, Kiew sowie anderen Städten und Regionen technische Beschreibung. „Besonders temporäre Ersatz- des wilden Ostens folgten. Er könnte sich deshalb Russ- teile machen immer wieder Probleme und sollten des- land-Spezialist nennen, winkt aber bescheiden ab. „Na- halb ebenfalls im Vorfeld sauber registriert werden.“ türlich habe ich eine Menge gelernt über die russisch-sla- wische Mentalität und über die Art und Weise, wie man Durch seine guten Kontakte bietet Wolfgang Christ in- dort als deutsches Unternehmen auftreten muss, um teressierten deutschen Unternehmen eine Reihe von Erfolg zu haben“, meint der Logistiker. Vor allem müsse Dienstleistungen, die das Geschäftsleben in den Staaten man sich strikt an die Gesetze und Regeln halten. „Sonst der ehemaligen GUS einfacher machen. Er vermittelt bekommt man schnell Ärger.“ Wer heute noch glaube, Grundstücke im begehrten Moskauer Umfeld, Rechts- einen russischen Zöllner bestechen zu können, hat die beistand sowie Kontakte zu Dienstleistern und Han- Realität noch nicht erkannt. „Die russische Zollverwal- delskammern. Da das russische Parlament beschlossen tung agiert nach modernen westlichen Standards und hat, die Gründung einer GmbH ab Mitte 2014 erheblich ist weitgehend korruptionsfrei, was viele, die zum ers- zu erleichtern (durch drastische Reduzierung der Kapi- tenmal etwas nach Russland exportieren möchten, wun- tal-Vorleistungseinlagen für ausländische Investoren), dert“, meint Christ. kann Wolfgang Christ auch in diesem Bereich Unterstüt- zung leisten. Außerdem hilft er bei der Ausarbeitung von Transportanfragen, der Angebotsauswertung im Hin- blick auf Kosten, Service und Transportzeit, der Transport- überwachung (inkl. Tagesreport) sowie bei der Vorbereitung der gesamten Import-Zollprozedur. Kontakt: Wolfgang-Christ@arcor.de LogReal.direkt 15 Log.Real_2014/1 pro2.indd 15 11.03.14 17:46