Page 3 - LogReal.direkt_Ausgabe_2_2021
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Editorial
Startup-Lieferdienste sammeln
Risikokapital ein
In den vergangenen Jahren haben sich die Investitionen Es ist also viel Bewegung in den Last Mile-Markt gekom-
in Lieferdienste für die „letzte Meile“ schneller beschleu- men. In unserer nächsten Ausgabe werden wir deshalb
nigt als in allen anderen Logistikfeldern. Flossen in den darauf mit einem Special eingehen.
Jahren 2015 bis 2019 „nur“ 1,95 Milliarden US-Dollar
in Start-Ups im Bereich Last Mile Delivery, so hat ak- Bis dahin wünsche ich Ihnen eine gute
tuell das Tempo deutlich zugelegt. Seit Ausbruch der und gesunde Zeit.
Corona-Pandemie sammelten die disruptiven Startups
14 Milliarden Dollar Risikokapital ein. Besonders gefragt
Ihr
war der Bereich Food Delivery. Offenbar setzen die Inves-
Thomas Pool | Chefredakteur
toren darauf, dass sich die 10-Minuten-Lieferdienste für
Lebensmittel wie Gorillas oder Flink durchsetzen und
auch nach der Pandemie ihr Geschäft ausbauen können.
Die investierten Beträge können sich durchaus sehen
lassen:
Der in Berlin ansässige Lebensmittel-Lieferdienst
Gorillas erhält 245 Millionen Euro und steigt in
Rekordzeit zum Unicorn auf.
Der Gorillas-Konkurrent Flink erhält 43 Millionen
Euro frisches Geld.
Der spanische Lieferdienst Glovo bekommt 450 Mil-
lionen Euro Risikokapital.
Kleiner Wermutstropfen: Der Börsengang von Deliveroo
in London floppte. Der Aktienkurs fiel am Tag der Erst-
notierung um 26 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs.
Ein Beben hat das nicht ausgelöst. Der Markt sei groß
genug, um einen derartigen Ausrutscher nicht allzu
schwer zu nehmen, so Börsenprofis.
In den Investitionsrausch einbezogen wurden auch
auto nome Liefersysteme, die die Lebensmittel künftig
per Roboter oder Drohne auf der letzten Meile in die
Haushalte bringen sollen. In den USA und Asien sind
diese Systeme inzwischen im Einsatz.
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