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Nachhaltigkeit


               in Deutschland 2020 im Schnitt fast jeder siebte Er-  Pkw für den Arbeitsweg stehen lassen würden, 6,8 Mil-
             werbstätige (13,4 %) Teil dieser Entwicklung war?  liarden Kilometer Pendelstrecke und rd. 973.529 Tonnen

                                                        CO2 im Jahr eingespart werden könnten.
               „vor Covid“ rund zwei Drittel der deutschen Erwerbs-
             tätigen den Pkw für den Arbeitsweg genutzt haben?  Klar – ein Szenario erst einmal, aber eben doch unser

                                                        Beitrag zu einer Diskussion, die man auf sich zurasen
               die jährlichen Pro-Kopf-CO2-Emissionen in Deutsch-
                                                        sieht. Und uns ist auch bewusst: Um ein umfassendes
             land mit 8,52 Tonnen etwa doppelt so hoch ausfal-
                                                        Bild zum tatsächlichen Einsparpotenzial zu skizzieren,
             len wie der weltweite Durchschnitt?
                                                        müssen  für  die Berechnungen  weitere  Parameter  in
           Verknüpft man nun diese Informationen und nähert   Betracht gezogen werden (z. B. Heiz- und Stromkosten,
           sich  rein  statisch  diesem  Zusammenhang  wird  durch   Jahreszeiten, etc.). Aber: Mit knapp einer Million Tonnen
           die Kombination „Remote  Working“ und „CO2-Aus-  Einsparpotenzial ist zumindest eine erste Benchmark
           stoß durch den Weg zur Arbeitsstätte“ eine Korrelation   definiert.

           sichtbar. Lassen wir unser „Hauptszenario“ in die Ana-
                                                        Wir sind gespannt, welche weiteren Vorschläge, Sankti-
           lyse einfließen basierend auf der Annahme, dass wenn
                                                        onen oder Preisschilder wir erwarten dürfen in Sachen
           15 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland einen Tag
                                                        „Klimaschutz durch Homeoffice“.
           in der Woche im Homeoffice arbeiten und damit den

                  Prof. Dr. Thomas Beyerle ist seit 2014 Mana-
                  ging  Director  und  Group  Head  of  Research
                  bei der Catella AB in Frankfurt/Stockholm.
                  Seit über 22 Jahren ist er in verschiedenen
                  immobilien wirtschaftlichen  Manage ment-
                  funktionen tätig. Er ist Dozent und hat einen
                  Lehrstuhl an der Hochschule Biberach HBC
                  für Immobilienresearch inne. Als Präsident
                  der gif e.V. und als Ausschussvorsitzender
                  beim ZIA Zentraler Immobilienausschuss e.V.
                  „Transparenz & Benchmarking“ engagiert er
                  sich in der Branche.





           Onlinehandel wird bis 2025 über                                                                 News
           vier Millionen m² weitere Logistikflächen    für die Stärke der Entwicklung des Onlinehandels zu er-
           benötigen                                    stellen. Dabei belegte Deutschland mit 72 Punkten un-
                                                        ter weltweit 43 untersuchten Ländern den dritten Rang
           Von 2020 bis 2025 wird der zunehmende Onlinehandel   – nach Südkorea mit 87 Punkten und dem Vereinigten
           den Bedarf nach Lager- und Logistikflächen in Deutsch-  Königreich mit 78 Punkten.
           land um circa vier Millionen Quadratmeter zusätzlich   „Der Onlinehandel  gewinnt als wichtiger  Treiber der
           anwachsen lassen. Denn laut Berechnungen des glo-  Logistikflächennachfrage weiter an Bedeutung“, sagt
           balen Immobiliendienstleisters CBRE werden für jede   Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in
           zusätzliche Milliarde Euro an E-Commerce-Umsatz   Deutschland. „Weniger klar ist hingegen, ob der Markt
           rund 100.000 Quadratmeter neue Distributionsflächen   diese  Flächennachfrage  auch  bedienen  kann.  Denn
           benötigt – und bis 2025 könnte der Umsatz des On-  bereits jetzt wird es in vielen Regionen Deutschlands
           linehandels in Deutschland um 43 Milliarden Euro stei-  schwieriger, die passenden Grundstücke oder Miet-
           gen. Dies sind Ergebnisse des aktuellen Reports „CBRE   flächen für die E-Commerce-Nutzer zu finden“, warnt
           Global E-Commerce Outlook 2021“, für den CBRE eine   Koepke.
           Vielzahl an Faktoren untersucht hat, welche Prognosen
           zu den jeweiligen Entwicklungen des Onlinehandels in   Da für die weltweiten E-Commerce-Umsätze bis 2025
           verschiedenen Ländern erlauben – beispielsweise der   ein Anstieg auf fast 1,3 Billionen Euro zu erwarten ist,
           Anteil der städtischen Bevölkerung, die Verbreitung von   dürfte die globale Logistikflächennachfrage gar um 130
           Kreditkarten, digitale Fähigkeiten sowie die Infrastruk-  Millionen Quadratmeter ansteigen. In Europa dürften
           tur. Diese Faktoren hat CBRE aggregiert, um ein Ranking   rund 29 Millionen Quadratmeter benötigt werden.


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