Page 7 - LogReal.direkt_Ausgabe_3_2021
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Logistik
Ist also die Realisierung einer bürger-, umwelt- und wirt- CITY-LOGISTIK PROJEKTE 1990 – 2010
schaftsgerechten urbanen Logistik eine schlichtweg un-
lösbare Aufgabe? Oder läuft da etwas nicht richtig?
Eine sichere Antwort auf diese Frage kennt wohl nie-
mand. Aber sie ist der Grund, die Geschichte der Bemü-
hungen um die Verbesserung der Urban Logistics und
der damit verbundenen Visionen und Frustrationen in
diesem Beitrag Revue passieren zu lassen:
Wie alles begann:
City-Logistik in den 1990-er Jahren
Eine erste Welle von einschlägigen Projekten und Ver-
öffentlichungen unter dem damals bevorzugten Begriff
„City-Logistik“ rollte in der Nachwendezeit von etwa
1992 bis zum Ende der 1990-er Jahre durch das Land.
Im Abschlussbericht zu einem der ehrgeizigeren Mo-
dellversuche namens ISOLDE („Innerstädtischer Service
mit optimierten logistischen Dienstleistungen“ in Nürn-
berg) wurde 1999 auf über 150 dokumentierte City-Lo-
gistik Projekte in Deutschland verwiesen – aber auch
darauf, dass mehr als 80% dieser Projekte nie über die
Planungsphase hinausgekommen waren.
Ausgelöst wurde diese erste Welle von Projekten unter
anderem durch die seit den 80er Jahren erstmals reali-
sierten Güterverkehrszentren (GVZ). Für dort angesie-
delte Spediteure und Paketdienste lag es nahe, Versuche
zur Bündelung besonders problematischer Liefertouren
in die Innenstädte anzugehen. Wahrscheinlich hatte
auch der Nachwende-Wirtschaftsboom dazu beige-
tragen, dass in dieser Zeit bezüglich der Probleme des
Innenstadtverkehrs eine Schmerzgrenze überschritten
worden war. Die Notwendigkeit, endlich etwas zu tun
gegen Staus, chaotische Parkverhältnisse und ineffizi-
Quelle: Wolpert, Stefan, City-Logistik, Fraunhofer SCS, Nürnberg, 2013, S. 43
ente Logistik in den Ballungszentren wurde verstanden.
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